von Dr. Martina Hahn-Hübner
Vor einem guten Jahr hatte ich das Thema schon einmal aufgegriffen und Sie vor den Wasserspendern gewarnt, die es in Geschäften gibt. Sie stehen dort, damit durstige Kunden sich einen Becher abzapfen können – aber "Trink"wasser kann man das, was dort aus dem Zapfhahn kommt, wirklich nicht nennen. Da hat sich auch seit dem letzten Jahr nichts geändert, wie eine Untersuchung der Bundesländer zeigt. Die dortigen Lebensmitteluntersuchungslabore hatten jetzt wieder rund 800 Proben aus Wasserspendern in Geschäften, Büros, Kindergärten genommen – mit erschreckendem Ergebnis.
Über ein Drittel der Proben unterschritten den so genannten "Grad der Anständigkeit", den die Trinkwasserverordnung vorgibt. Laut dieser dürfen maximal 100 Keime enthalten sein, darunter keine Fäkalkeime. In 291 Proben wurde diese Grenze eindeutig überschritten; in manchen fanden sich bis zu 250.000 Keime.
Grund dafür ist häufig, dass die Wassertanks lange stehen, nicht schnell genug entleert werden und manchmal noch dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dann bilden sich bei Zimmertemperatur manchmal sogar Algen; auf jeden Fall vermehren sich enthaltene Keime sehr schnell.
Solche Keime sind nicht ungefährlich. Handelt es sich zum Beispiel um Coli-Bakterien, kann es zu Durchfall, Erbrechen und Fieber kommen. Gefährdet sind Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben. Daher sollten solche Trinkwasserspender grundsätzlich nicht in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern stehen.
Ich rate Ihnen auch in diesem Jahr wieder, einen großen Bogen um die Wasserspender zu machen. Auch wenn dort das Getränk gratis ist – Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie sich besser im nächsten Lebensmittelgeschäft eine Flasche Wasser kaufen.
ich komm wieder keine frage