von unserer Amerika-Korrespondentin Jenny Thompson
Es ist eine moderne Lockvogeltaktik. Ein ahnungsloser Käufer im Supermarkt schiebt seinen Einkaufswagen zum Brotregal und nimmt ein Brot heraus, auf dessen Verpackung groß das Wort "Vollkorn" zu lesen ist. Das muss doch gut sein, oder? Vollkorn ist doch gut, oder?
Ahja, eben die alte Lockvogeltaktik. Die meisten "Vollkornprodukte", Brot und Müsli, die in Supermärkten angeboten werden, enthalten nur Spuren von Vollkorn. Daher müssen die meisten von uns ein bisschen suchen, bis sie die richtigen Vollkornprodukte finden.
Wie Studien gezeigt haben, profitiert Ihr Herz davon, wenn Sie den Extra-Aufwand auf sich nehmen, um sicherzugehen, dass Sie wirklich Vollkornprodukte essen. Aber eine neue Studie enthüllt, dass Vollkorn ein Problem für Frauen darstellen kann.
Wissenschaftler an der Dänischen Königlichen Tiermedizin- und Ackerbau-Universität berichteten vor einiger Zeit von einer Studie, in der sie den Effekt von ballaststoffreichem Brot auf gesunde Frauen mit ordentlichen Eisenwerten untersuchten. (Hochballaststoffreiches Brot enthält Phytat, eine Komponente, die die Aufnahme von Eisen behindert.)
Das dänische Forscherteam teilte dazu 40 Frauen, die an der Studie teilnahmen, in 2 Gruppen auf. Die einen erhielten 300 Gramm Weizenbrot, jeden Tag, vier Monate lang. Die andere Gruppe erhielt die gleiche Menge Weizenbrot. Bei dieser Gruppe war das Brot allerdings mit Phytase angereichert, einem Enzym, das die Eisenaufnahme fördert, weil es Phytat zerstört.
Blutproben wurden von den Teilnehmerinnen genommen, und zwar zu Beginn der Testreihe, nach zwei Monaten und am Ende der Studie. Als die Forscher die Proben auf ihren Ferritingehalt hin untersuchten (ein Indikator für den Eisengehalt), fanden sie heraus, dass das Ferritin in beiden Gruppen deutlich niedriger war. Das Enzym Phytase war ineffektiv. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass "der Verzehr von ballaststoffreichem Brot die Eisenlevel von Frauen beeinträchtigte, auch wenn sie zu Beginn zufrieden stellende Eisenwerte aufwiesen." Kurz gesagt, Frauen, die sich bemühen, Vollkornprodukte in ihre Nahrung einzubinden, treiben Raubbau an ihren Eisenvorräten.
Es gibt eine Studie der Duke-University. Dort fanden Forscher in Experimenten heraus, dass bei Hefezellen, die zu wenig Eisen erhielten, die Zellhierarchie das Eisen rationierte. Die Zellen mit den meisten Vitalfunktionen erhielten das bisschen Eisen, was zu bekommen war. Das Ergebnis: mehr als 80 verschiedene Gene, die Eisen brauchten, um zu funktionieren, erhielten ihre Eisenration gekürzt.
Die Gene, die kein Eisen bekamen, waren diejenigen, die die Zellen vor freien Radikalen schützten, Gene, die die Zell-DNA kopierten und Gene, die zur Energiegewinnung beitragen. Wenn die Eisenvorräte niedrig sind, kann sich diese Rationierung auf den gesamten Körper auswirken, Müdigkeit, Gedächtnisprobleme und langwierige Gesundheitsprobleme hervorrufen.
Aber es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem: führen Sie Eisen zu – nehmen sie ein Nahrungsergänzungsmittel. Aber auch diese einfache Lösung zieht eigene Probleme nach sich. Denn die erlaubte Tagesdosis von Eisen ist viel zu hoch. Selbst wenn bei Ihnen Blutarmut nachgewiesen wurde, sollten Sie diese nicht mit unorganischem Eisen behandeln. Das Mineral reagiert im Körper zu heftig, wenn es nicht in das Häm des Hämoglobins eingebettet ist.
Stattdessen empfehle ich Ihnen eine Lösung des Problems durch die Ernährung. rotes Fleisch, Fisch und Geflügel sind gute Quellen des Häm-Eisens, besonders ist es in Rind- und Geflügelleber enthalten. Und auch die Einnahme von Vitamin C ist sehr hilfreich, um den Körper bei der Eisenaufnahme zu unterstützen.
ich komm wieder keine frage